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Brillen & Co

Medizinische Bedeutung der Pupillenerweiterung

von Klarsicht 05 Feb 2025

Die Pupillenerweiterung ist ein gängiges Verfahren in der Augenheilkunde, das eine detaillierte Untersuchung der inneren Strukturen des Auges ermöglicht. Dabei werden spezielle Tropfen verwendet, um die Pupillen zu erweitern, wodurch Augenärzt:innen einen umfassenderen Blick auf die Netzhaut, den Sehnerv und andere wichtige Bereiche erhalten. Diese Untersuchung ist entscheidend für die Diagnose und Überwachung von Augenkrankheiten. Im folgenden Artikel erklären wir, was man während und nach der Pupillenerweiterung erwarten kann, welche Vorbereitungen sinnvoll sind und wie man sich nach dem Termin am besten verhalten sollte.

Funktion der Pupillenerweiterung

Die Pupille passt ihre Größe an, um die richtige Menge Licht ins Auge zu lassen. Für ein klares Bild muss das Licht präzise auf die Netzhaut fokussiert werden. Zu viel Licht kann blenden, während zu wenig Licht die Sicht verschleiert.

In hellen Umgebungen verkleinert sich die Pupille, um die Lichtmenge zu reduzieren. In dunklen Bedingungen erweitert sie sich, um mehr Licht einzulassen und das Sehen zu verbessern. Auch bei der Nahsicht verkleinert sich die Pupille, um eine bessere Fokussierung auf nicht entfernte Objekte zu ermöglichen.

Warum wird die Pupille erweitert?

Augenärzt:innen erweitern die Pupille, um einen besseren Blick auf die inneren Strukturen des Auges zu erhalten. Dazu gehören:

  • Netzhaut (Retina): Die Netzhaut ist für das Sehen verantwortlich und muss regelmäßig auf Schäden oder Erkrankungen untersucht werden.
  • Sehnerv: Der Sehnerv leitet die Sehsignale vom Auge zum Gehirn. Auch er kann von Erkrankungen betroffen sein.
  • Linse: Die Linse bricht das Licht und ermöglicht so das Sehen. Trübungen der Linse (Katarakt) müssen frühzeitig erkannt werden.
  • Glaskörper: Der Glaskörper füllt den Raum zwischen Linse und Netzhaut und muss ebenfalls auf Veränderungen untersucht werden.

Eine gründliche Untersuchung dieser Strukturen ist für die Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten wie Grüner Star, Makuladegeneration oder diabetische Retinopathie unerlässlich.

Wie funktioniert die Pupillenerweiterung?

Zur Erweiterung der Pupille werden spezielle Augentropfen verwendet, die die Iris (den farbigen Teil des Auges) entspannen. Dadurch öffnet sich die Pupille und lässt mehr Licht in das Auge. Die Tropfen wirken in der Regel innerhalb von 15 bis 30 Minuten und die Pupille bleibt für mehrere Stunden weit geöffnet.

Je nach Augenzustand und Alter des Patienten können unterschiedliche Tropfen zum Einsatz kommen. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Tropicamid, Phenylephrin oder Cyclopentolat. Manchmal werden auch Kombinationspräparate eingesetzt.

Vor der Pupillenerweiterung

Bevor die Pupillenerweiterung durchgeführt wird, sollte der Augenarzt einige Fragen klären:

  • Gibt es Allergien oder Unverträglichkeiten gegen bestimmte Medikamente?
  • Werden aktuell andere Augentropfen oder -salben verwendet?
  • Liegt eine Schwangerschaft oder Stillzeit vor?
  • Gibt es Vorerkrankungen wie Grüner Star, Diabetes oder Herzerkrankungen?

Je nach Befund kann der Arzt entscheiden, ob und welche Tropfen zur Pupillenerweiterung eingesetzt werden können. Manche Patienten müssen möglicherweise auf die Untersuchung verzichten oder es wird eine alternative Methode gewählt.

Vorbereitung für den Termin

Um die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten, empfiehlt es sich, einige Dinge vorab zu beachten:

  • Planen Sie etwas mehr Zeit ein, da die Pupillenerweiterung den Sehvorgang für einige Stunden beeinträchtigt.
  • Bringen Sie eine Sonnenbrille mit, da Ihr Sehen nach der Untersuchung lichtempfindlich sein wird.
  • Lassen Sie sich am besten von einer Begleitperson zur Untersuchung und nach Hause fahren, da das Autofahren erschwert sein kann.
  • Verzichten Sie an diesem Tag auf wichtige Termine oder Aktivitäten, da Ihr Sehen beeinträchtigt sein wird.

Während der Pupillenerweiterung

Wenn alle Formalitäten geklärt sind, beginnt die eigentliche Untersuchung. Der Augenarzt träufelt zunächst die Tropfen in Ihre Augen. Das kann ein leichtes Brennen oder Ziehen verursachen, ist aber in der Regel gut zu ertragen.

Anschließend müssen Sie etwa 15 bis 30 Minuten warten, bis die Pupillen vollständig erweitert sind. In dieser Zeit können Sie sich in einem abgedunkelten Raum aufhalten. Lesen oder Bildschirmarbeit sind in dieser Phase nicht möglich.

Sobald die Pupillen weit genug geöffnet sind, beginnt der Arzt mit der gründlichen Untersuchung des Auges. Dafür setzt er verschiedene Geräte ein, um alle relevanten Strukturen zu inspizieren. Diese Untersuchung ist in der Regel schmerzlos, kann aber etwas unangenehm sein, wenn der Arzt näher an Ihr Auge herangeht.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Pupillenerweiterung ist in der Regel gut verträglich, kann aber einige Nebenwirkungen mit sich bringen:

  • Lichtempfindlichkeit: Durch die erweiterten Pupillen dringt mehr Licht ins Auge, was zu Blendempfindlichkeit führen kann. Eine Sonnenbrille bietet Abhilfe.
  • Verschwommenes Sehen: Vor allem beim Lesen und Nahsehen kann das Sehen vorübergehend unscharf sein.
  • Trockene Augen: Die Tropfen können den Tränenfluss vorübergehend beeinträchtigen, was zu einem Fremdkörpergefühl führen kann.
  • Kopfschmerzen: Manche Patienten klagen über leichte Kopfschmerzen nach der Untersuchung.

Diese Nebenwirkungen klingen in der Regel nach einigen Stunden oder spätestens am nächsten Tag wieder ab.

Nach der Pupillenerweiterung

Nach der Untersuchung sollten Sie sich zunächst etwas schonen. Vermeiden Sie helle Umgebungen, starkes Licht und Bildschirmarbeit, bis die Pupillen wieder ihre normale Größe erreicht haben. Das kann je nach verwendeten Tropfen 4 bis 6 Stunden dauern.

Verhaltensempfehlungen

Um die Erholung zu unterstützen, empfehlen wir folgende Maßnahmen:

  • Tragen Sie eine Sonnenbrille, wenn Sie nach draußen gehen.
  • Meiden Sie anstrengende körperliche Aktivitäten.
  • Vermeiden Sie das Autofahren, bis Ihr Sehvermögen wieder normal ist.
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, um Kopfschmerzen vorzubeugen.
  • Nehmen Sie bei Bedarf leichte Schmerzmittel ein.
  • Legen Sie sich am besten für ein Nickerchen hin.

In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach wenigen Stunden ab und Sie können Ihren normalen Alltag wieder aufnehmen. Sollten die Beschwerden jedoch andauern oder sich verschlimmern, kontaktieren Sie umgehend Ihren Augenarzt.

Fazit

Die Pupillenerweiterung ist ein wichtiges Verfahren in der Augenheilkunde, um Erkrankungen des Auges frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Obwohl die Untersuchung für einige Stunden Einschränkungen mit sich bringt, ist sie in der Regel gut verträglich und sicher. Mit der richtigen Vorbereitung und Nachsorge lässt sich ein angenehmer Verlauf sicherstellen. Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt, wenn Sie Fragen oder Bedenken haben.

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